Die größten Fehler von Websites kleiner Unternehmen

Website-Check
Eine Website darf nicht zu einem Desaster werden

Als Content-Manager habe ich täglich mit der Pflege und der Vermarktung von Websites kleiner Unternehmen zu tun. Neben eigenen, von mir realisierten Websitespflege ich zahlreiche Firmen-Sites, die ich nicht erstellt habe. Bei Übernahme der Website-Pflege bin ich nicht selten erst mal damit beschäftigt, Fehler zu beseitigen, die meist durch die Agenturen verursacht wurden, die die Website erstellt haben. Ob aus Unwissenheit, oder nicht beauftragt, lasse ich an dieser Stelle mal offen.

Leider sind die beauftragenden Betriebe die Leidtragenden, da diese gar nicht erfassen können, was bei einer Website alles falsch gemacht werden kann. Deshalb geht dieser Beitrag an alle Firmenchefs, die sich ein wenig vorher informieren wollen, bevor Sie ein Web-Projekt in Auftrag geben.

Strategie? Er gibt keine!

Wenn ein neuer Kunde mich für die Website-Pflege beauftragt, prüfe ich zunächst, ob die Strategie, mit der die Website erstellt wurde, mit den Zielen des Kunden übereinstimmt. Oft ist diese beim Erstgespräch nicht vorhanden. Klar will jeder Betrieb Kunden gewinnen und ggf. Jobs anbieten. Und natürlich soll die Website in Google schnell gefunden werden. Doch wie genau die Ziele erreicht werden sollen, bleibt unklar. 

Websites von Kleinbetrieben sollen einfach nur schön sein

In erster Linie ist es den Firmenchefs wichtig, dass ihre Websites gut aussieht und alle Produkte bzw. Dienstleistungen enthält. Das Aussehen bzw. das Design ist sehr wichtig, war es schon immer. Allerdings ist die Website-Gestaltung für Agenturen heutzutage kaum aufwendig. Es gibt so viele Vorlagen, beispielsweise aus dem WordPress-Angebot, dass es so gut wie unwahrscheinlich ist, eine „unschöne“ Website zu haben. Bei genauerer Betrachtung müssen meiner Ansicht nach folgende Themen angegangen und verbessert werden:

Zu großer Fokus auf eigene Sichtweise

Gemeint ist hierbei die Diskrepanz zwischen dem, was die Kunden kaufen sollen und dem, was der Unternehmer des Kleinbetriebs gerne verkaufen will.

Soll heißen: Ist denn überhaupt Potenzial für das Produkt oder die Dienstleistung vorhanden? Wenn keine Nachfrage da ist, muss man sich überlegen, wie Nachfrage erzeugt werden kann. Hierbei spielen die Inhalte der Website, also Marke, Positionierung und Suchintension der Nutzer eine Rolle. Das alles muss im Vorfeld analysiert werden, sonst ist im ungünstigsten Fall die Website überflüssig.

Kein Plan, wie die Produkte vermarktet werden sollen

Eine Firmenwebsite muss von Ihrer Vermarktung her strategisch geplant sein. Ohne lassen sich gar keine Ziele verwirklichen.

Wahrnehmung und Auffindbarkeit sind kein Zufall, sondern das Ergebnis eines Plans, der vor Projektstart stehen sollte. In der Regel wird das Design als das allerwichtigste gesehen. Der Rest wird schon irgendwie umgesetzt.

Leider ein völlig falscher Ansatz bei KMU-Websites. Neben der Website-Realisierung muss geklärt werden, welche Online-Marketing-Maßnahmen dauerhaft genutzt werden sollen, um Kundenkontakte zu generieren.

Nicht vorhandene Suchmaschinen-optimierung

Fehlende Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ein Dauerthema. Obwohl doch längst klar sein sollte, dass ohne SEO-Maßnahmen die Chance gefunden zu werden so gut wie null ist, werden Unternehmens-Websites nach wie vor unoptimiert online gestellt.

Unter OnPage-SEO ist die Pflege von Überschriften, Title-Tags, Descriptions, interne und externe Verlinkung sowie Beschriftung von Fotos zu verstehen.

Die SEO ist Pflichtprogramm und erfordert entsprechendes Budget, und zwar von Anfang an, solange die Website online ist.

Entwickeln Sie eine Strategie für Ihre Website
Nur mit einer Strategie kann eine Website erfolgreich sein. Dafür gibt es zahlreiche Rädchen im Zahnrad des Online-Marketings

Zu wenig relevante Textinhalte

Bei Website-Inhalten wird sich meist zu wenig Mühe gegeben. Dabei sind relevante Inhalte ein Muss, um überhaupt in Google gefunden zu werden. Neben Texten gehören aussagekräftige und emotional ansprechende Bilder zu jeder guten Website.

Viele Firmenchefs glauben, dass sie mit auf das Notwendigste reduzierte Inhalte reichen, um Kunden zu überzeugen. Der Anspruch der Kunden nach überzeugenden und vertrauensbildenden Inhalte wird völlig unterschätzt. Deshalb ist die Aufbereitung der Website mit wirklich bedeutenden Inhalte einer meiner Schwerpunkte.

Zu wenige Bilder und keine Videos

Potenzielle Kunden wollen wissen, wie gut Sie in dem sind, was Sie tun. Dazu braucht es Beweise in Form von Fotos von Referenzen, Beispielen, Vorher-Nachher-Ansichten usw. Leider gibt es davon auf den meisten Websites von Kleinbetrieben viel zu wenig. Größtenteils genügt es, wenn Fotos mit dem Smartphone Einblicke in die Arbeit des Betriebs beim Kunden veröffentlicht werden. Das schafft Vertrauen und überzeugt.

Das gleiche gilt für Videos. Die Website-Besucher sind mittlerweile sehr verwöhnt und schauen sich lieber ein erklärendes Video an, als einen Text zu lesen.

Fehlende Erfolgsanalyse und Indizierung

Bei jeder Website, die online geht, muss Google darüber informiert werden, dass es hier was Neues zu crawlen und indizieren gibt. Dazu muss die Google Search Console aktiviert werden.

Ich habe schon oft erlebt, dass der kostenfreie und wichtige Dienst von Google nicht genutzt wird. Ob die Firmen-Website überhaupt in der Google-Suche auffindbar ist, wird dem Zufall überlassen.

Ebenso wenig werden Ergebnisse aus der Search Console genutzt, um mehr über die Entwicklung der Website zu erfahren.

Website-Pflege ist ein Marathonlauf
Eine Website zum Erfolg zu führen, ist ein Marathonlauf

Keine genaue Positionierung

Besucher verstehen nicht sofort, was Ihren Betrieb einzigartig macht. Dabei geht es nicht darum, sich irgendwas aus den Fingern zu saugen, sondern sich darüber Gedanken zu machen, was Kunden bisher überzeugt hat, Sie zu beauftragen. Das können grundsolide Werte sein oder Lösungen, die Ihre Kunden immer wieder überzeugen.

Hauptsache ist, Sie kommunizieren diese Werte.

Zu langsam ladende Website

Die Performance einer Website, also wie schnell baut die Website sich vollständig auf, ist in Zeiten ungeduldiger User ein bedeutendes Kriterium in Sachen Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit. Das gilt vor allem für die mobile Website.

Die Bilder, die hierbei die größten Killer sind, werden nicht selten viel zu wenig komprimiert oder mit dem falschen Dateiformat veröffentlicht.

Wenig attraktive gestaltung

Damit meine ich die inhaltliche Gestaltung der jeweiligen Sites. Moderne Editoren bieten sehr schön Möglichkeiten, Inhalte - vor allem, wenn sie umfangreicher sind - abwechslungsreich zu gestalten.

Das Spiel mit Inhaltselementen, Bildern und Videos macht eine Firmen-Website attraktiv, wenn sie geschickt in einer Site verteilt sind.

Mein Fazit:

Vernachlässigen Sie als kleiner Betrieb oder Dienstleister Ihre Website nicht. Sie ist die wichtigste Plattform, um Sie kennenzulernen und zu kontaktieren. Der Nutzen einer attraktiven Website ist auch in Zeiten von Social Media nicht zu vernachlässigen, auch wenn es manche Marketer gibt, die einem weiß machen wollen, dass eine Website nicht mehr gebraucht wird.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen