Google verändert mit Gemini die Sichtbarkeitsverhältnisse in der beliebten Suchmaschine

Eine besorgte Shopbesitzerin sitz an Ihrem Notebook

KI-Ansichten verdrängen organische Suchergebnisse

AI-Overviews seit April 2025 in Deutschland eingeführt

Screenshot der KI-Ansicht in der Google-Suche am Smartphone
Screenshot der KI-Ansicht in der Google-Suche am Smartphone

Google, der Welt beliebteste Suchmaschine, greift in den KI-Hype ein und kombiniert die typische Suche mit der eigenen KI „Gemini“ in den Ergebnissen. Das verändert das Ranking von Websites zum Nachteil für die Website-Betreiber, da die Ansichten sich noch weiter nach unten verschieben.

Google Gemini ist die Konkurrenz zu ChatGPT & Co.

Damit konkurriert Google mit den KI-Anwendungen, wie ChatGPT, Perplexity oder Claude auf eine Weise, die zu erwarten war. Der Suchmaschinenriese hatte sich die letzten beiden Jahre in Sachen KI kaum innovativ gezeigt. Man hatte schon den Eindruck, dass Google die KI-Entwicklungen verpennt und den Markt dem Wettbewerb überlässt. 

Doch nun gesellt sich Google mit Gemini zu den anderen KI-Sprachmodellen und nutzt den noch vorhandenen Vorteil des nach wie vor beliebten „googelns“ aus. Denn trotz ChatGPT & Co. verwenden viele Menschen aus Gewohnheit die etablierte Suchmaschine. 

Google nutzt den Gewohnheitsvorteil seiner Nutzer aus

Da die Vorteile der Ergebnisse eines KI-Modells in vielen Fällen besser abschneidet, als eine mit Keywords angereicherten Suche, ist davon auszugehen, dass langfristig die Recherche sich erheblich verändern wird.  Damit werden die Karten um die Sichtbarkeit und Wahrnehmung im Internet neu gemischt. Unternehmen sind herausgefordert, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. 

Gemini ist schon die ganze Zeit als App im Desktop nutzbar und natürlich fürs Smartphone. Dass Google KI-Ergebnisse mit der beliebten Google-Suche kombiniert, ist seit April 2025 in Deutschland eingeführt worden.

Google-Index als Datenbasis

Den Vorteil, den Google hat, ist sein gigantischer Index, der es der eigenen KI erlaubt auf aktuelle Informationen zuzugreifen. Zwar nutzt ChatGPT von Open.AI ebenfalls Daten der Suchmaschine Bing, doch anfangs wurden keine Quellen angezeigt, aus denen sich die KI bedient. Bei der Google-KI werden die Links zu den Ergebnissen von Anfang an angezeigt, was Vertrauen in die Ergebnisse schafft. 

Ansicht einer Anfrage mit Ergebnis in Gemini
Die Ansicht eines Ergebnisses in der Gemini-Desktop-App ist optisch ChatGPT und Co. sehr ähnlich
Ansicht einer Anfrage mit Ergebnis in Gemini
Die Ansicht eines Ergebnisses in Gemini ist optisch ChatGPT und Co. sehr ähnlich

KI „Gemini“-Einsatz noch eher sporadisch

Im Moment ist es so, dass bei bestimmten Suchanfragen zusätzlich ein KI-Ergebnis im oberen Bereich der Seite angezeigt wird. Welche Anfragen mit KI ausgeliefert werden, ist noch nicht so klar. Wenn ich beispielsweise am Smartphone nach „Wo kann man in Hofbieber lecker Pizza essen gehen?“ suche, erhalte ich ein KI-Ergebnis. Wenn die Suche nicht einen Satz bildet, sondern wie in der Vergangenheit üblich „Autowerkstatt Hofbieber“ erhalte ich ein regionales Suchergebnis, das von dem Google-Brancheneintrag bestimmt ist. 

KI-Ergebnisse haben einen gravierenden Nachteil für Unternehmen

Das, was jetzt das KI-Ergebnis von der bisherigen Ansicht unterscheidet, ist die Tatsache, dass Websites weniger besucht werden. Denn der Link, den Gemini bei dem Ergebnis anzeigt, verlinkt nicht zur Website, sondern zum Google-Suchergebnis. 

KI-Überblicke reduzieren Clicks um 34,5%

Fast 35 % weniger Klicks auf Unternehmens-Websites

Der ahrefs-blog, ein international bekannter SEO-Dienstleister, hat in einem Artikel darauf hingewiesen, dass bis zu 34,5 % weniger Besucher auf den Unternehmenswebsites landen. Das ist meiner Ansicht nach ein erheblicher Schaden für die Betriebe. Denn sie werden des Traffics beraubt, den sie in jahrelanger Arbeit sich durch nützlichen Content aufgebaut haben. Zum Glück haben alle Unternehmer mit ihren Websites die gleichen Bedingungen und die Nutzung von ChatGPT als Suchmaschinen dürfte ebenso dazu beitragen, dass weniger gegoogelt werden wird. 

ChatGPT führt die Top-Charts im Play Store an

Apropos ChatGPT: Im Google Play Store ist die KI-Anwendung auf den ersten Platz der Top-Charts angelangt. Ein Beweis, welche Macht mittlerweile generative KI-Anwendungen haben. Im App Store von Apple ist ChatGPT ebenfalls die Nr. 1

Kritische Stimmen von Expertem

Die Tatsache, dass AI-Overviews für Website-Betreiber nicht gerade Begeisterungsstürme auslöst, lässt nicht lange auf sich warten. Suchmaschinenoptimierter und Content-Creator sehen sich um ihre Arbeit betrogen. Prof. Dr. Mario Fischer, seit ewigen Zeiten in der SEO- und E-Commerce-Branche sieht sogar einen Urheberrechtsverstoß, da Google die Inhalte über die KI anzeigt. Das ist schon dreist, was Google da macht. 

Weniger Klicks aus Firmen-Websites

Jedes Unternehmen, das eine Website betreibt muss sich darüber im Klaren sein, das die Geduld der Kunden immer kürzer wird. Nicht wenige Menschen erwarten Antworten SOFORT, ohne viele Klicks zu verursachen. In der Fachsprache nennt sich das „Zero-Click-Marketing“. Die Aufmerksamkeit liegt also in den Suchergebnissen bzw. in der Antworten der KI-Anwendungen, wie ChatGPT & Co. 

KI ist auf Content der Website-Betreiber angewiesen

Auf der anderen Seite sind die KI-Tools auf die Inhalte der Website-Betreiber angewiesen. Würden also keine Neuigkeiten oder neue Produkte auf Website veröffentlicht werden, wäre die KI als Suchmaschine nutzlos. 

Fazit:

Die KI wird als Suchmaschine die Art und Weise, wie wir Informationen im Internet aufnehmen, sehr stark verändern. Schon jetzt, nach nur wenigen Monaten, findet ein Paradigmenwechsel statt. Google wird sicherlich nicht verschwinden, aber die Zeiten, in denen der Suchriese jahrelang der Platzhirsch der Online-Suche war, sind vorbei. Die Kunst ist jetzt Website-Inhalte so zu gestalten, dass sie direkt in den KI-generierten Ergebnissen angezeigt werden. In der Hoffnung so doch noch Interessenten zu einem Besuch eine Website zu bewegen.

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