Die kostenlose Lösung für die Gastronomie
Immer mehr schauen sich Gäste vor dem Restaurant-Besuch die Speisekarte des bevorzugten Lokals digital an. Mit Google Docs ist eine Speisekarte schnell und einfach digital aktualisiert und veröffentlicht. Wie das funktioniert, und warum das für Gastronomie eine effiziente Lösung ist, erkläre ich in diesem Beitrag.
Für die meisten Restaurants ist es nicht üblich die Speisekarte auf ihrer Website Woche für Woche zu aktualisieren, denn in der Regel kann das nur die betreuende Agentur, wie ich eine bin, durchführen. Meist wird von der Inhaberin oder dem Koch die Speisekarte in einer Textdatei erstellt und dann in eine PDF-Datei gewandelt. Ich habe dann den Job die Speisekarte per Upload auszutauschen. Das ist mit geringen Kosten verbunden.
Apps, die speziell für Speisekarten entwickelt sind, sprießen gerade wie Pilze aus dem Boden. Sie sollen zwar den Gastronomen helfen eine digitale Speisekarte zu erstellen, doch die Inhalte müssen von den Inhabern selbst gepflegt werden. Da dies jedoch technisches Verständnis erfordert und auch noch teilweise Lizenzkosten für die App anfallen, ist diese Form der digitalen Speisekarte in unserer Region selten im Einsatz.
Zwar gibt es kostenfreie Lösungen und die Bedienung der Apps ist klasse, doch der Nutzen die Speisekarte auf einer externen Plattform zu veröffentlichen, ist für Rhöner Gastronomen eher uninteressant.
Außerdem vertrauen die Betriebe lieber etablierten Methoden und der betreuenden Agentur. Die Gastronomen haben durch fehlendes Personal ganz andere Probleme zu meistern.
Doch wie wird die Speisekarte den Gästen zugänglich gemacht? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Zunächst muss die Karte am Smartphone aufgerufen werden. Das geht am schnellsten über einen QR-Code, der beispielsweise in einem Tischaufsteller zum Einscannen einlädt. Durch Einscannen des Codes wird der Gast zur Speisekarte geleitet. Die digitalisierte Karte selbst kann:
- eine PDF-Datei sein
- ein vergrößerbares Foto sein, sofern die Speisekarte nur eine Seite lang ist
- eine Inhaltsseite der Website des Gasthofs sein
- eine spezielle Speisekarten-App sein
- oder der Google Unternehmenseintrag des Gasthauses sein
Der Nachteil bisheriger digitaler Speisenkarten sind:
- PDF-Dateien sind nicht responsiv, passen sich der Bildschirmgröße des Smartphones nicht an
- Fotos von der Speisekarte zu machen, ist auch keine optimale Lösung am Smartphone. Es muss trotzdem das Bild großgezogen werden, um wirklich alles lesen zu können. Die Fotoform ist auch nur für Wochenangebote als Einzelseite interessant
Google Dienste kostenfrei nutzen
Viel besser und einfacher geht die Pflege der Speisenkarte mit den Diensten von Google. Zwei Varianten bieten sich an: Zum einen über den lokalen Google-Brancheneintrag und zum anderen mit der Google-eigenen Text- oder Präsentationsanwendung namens Google Docs und Google Präsentation.
Bei dem Google Unternehmenseintrag, den jede Gastronomie von Google eingerichtet bekommt, gibt es für die Gastronomie die Möglichkeit eine Speisenkarte anzulegen.
Am einfachsten ist es die gedruckte Speisenkarte oder die Tafel mit Angeboten abzufotografieren und online zu stellen. Diese Fotos werden dann im Profil des Eintrags angezeigt.
Der Upload des Speisenkartenfotos kann über den Google Unternehmenseintrag in Maps schnell erledigt werden. Google maps hat ja jeder auf seinem Smartphone.
Der wesentliche Vorteil dieser Variante ist der Heimvorteil, den Google hat. Der Brancheneintrag ist immer prominent im Suchergebnis platziert.
Speisekarte mit Sichtbarkeitsvorteil
Es gibt im Google Unternehmenseintrag jedoch auch die Möglichkeit jede Speise als “Speisenkartenabschnitt” mit Foto, Beschreibung und Preis anzulegen. Dieser “Menüeditor” erlaubt es, eine ganze Speisenkarte einzurichten, aus der jederzeit ein einzelnes Gericht hinzugefügt oder herausgenommen werden kann. Eine Beschränkung bei der Anzahl der zu veröffentlichten Speisen gibt es nicht.
Die Pflege des Menüeditors ist einfach gemacht, sowohl am Desktop-PC, als auch in der App. Trotzdem schätze ich, dass die meisten Gastronomen den Aufwand scheuen werden. Es ist eben ein ganzes Stück Arbeit, alle Gerichte einzutragen und diese zu beschreiben, zumal diese immer wieder wechseln.
Der besondere Vorteil der Speisenkarte im Google Unternehmenseintrag ist die Tatsache, dass Google diese aktiv in Maps bewirbt. Zumindest ist es im Sommer 2021 so. Das kann ein erheblicher Vorteil beim Suchen der Gäste nach Restaurants sein.
Aber auch ohne aktive Werbung seitens Google ist die digitale Speisekarte gut. Nicht nur anhand der Fotos, die größtenteils von den Gästen stammen und fehlende Speisenkartenfotos des Gasthauses ersetzen.
Wer von den Gastronomen das Potenzial erkennt, fotografiert seine Speisen und lädt diese einfach in den Brancheneintrag. Fotos werden von den Köchen leider viel zu wenig gemacht, weil diese eben meist im Stress sind. Da kann man eigentlich froh sein, wenn das die Gäste selbst erledigen.
Digitale Speisekarte mit Google Docs erstellen
Die einfachste Variante für die Gastronomen ist die Speisenkarte über Google Docs zu pflegen. Die Bedienung ist in etwa ähnlich, wie Microsoft Word. Der Unterschied ist jedoch, dass es sich bei Docs um eine Website handelt. Diese lässt sich wiederum für die Gäste öffentlich zugänglich machen. Ist die Speisekarte fertig geschrieben, wird sie einfach als HTML-Seite für die Öffentlichkeit “freigegeben”.
Ich als betreuende Agentur brauche jetzt nur noch das Dokument in die Website des Gasthauses zu integrieren und schon ist die Speisenkarte fertig. Übrigens bietet „Google Präsentation“ ähnliche Funktionen.
Die Vorteile dieser digitalen Speisekarte sind:
- Kein Upload einer Datei (z. B. PDF) oder Foto durch eine externe Agentur
- Kein aktives speichern notwendig. Alles, was in dem Speisekartendokument aktualisiert wird, ist sofort auf der Website veröffentlicht
- Google Docs kann auch responsive Darstellungen für Smartphones. Es muss nur auf eine entsprechende Formatierung geachtet werden.
- Fotos der Speisen können ebenfalls in Docs eingefügt werden.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Im einfachsten Fall kann die Speisenkarte sowohl als digitale, als auch als gedruckte Karte aus Google Docs erstellt werden. Hier ist es aufseiten der Agentur zu empfehlen dem Gastronomen eine Vorlage zu bauen und ihn bei der Pflege einzuweisen.
Apropos Vorlage: Es gibt für Google Docs jede Menge Menükarten-Vorlagen kostenfrei. Diese lassen sich mit anpassen mit eigenem Logo, Schriften oder auch Farben.
Allerdings sind hierfür deutlich mehr Kenntnisse bei der Gestaltung der Speisekarte erforderlich. Am besten, man beauftragt eine Agentur oder lässt den Job einen Mediengestalter erledigen.
Wird die digitale Speisekarte bleiben?
Inwieweit sich die digitale Speisekarte langfristig durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Zur Planung eines Restaurantbesuchs ist die virtuelle Variante sicherlich nicht mehr wegzudenken. Im Restaurant sieht die Lage dann so aus, dass eine haptische, schön gestaltete Speisekarte von den Gästen sicherlich bevorzugt wird.
Wer Interesse an einer digitalen Speisekarte mithilfe der Google-Dienste hat, wendet sich gerne an mich. Ich habe bereits mehrfach die Google-Dienste für Speisekarten eingesetzt. Ebenfalls übernehme ich die Einrichtung vor Ort bei Ihnen und installiere die App auf Ihrem Smartphone oder Tablet-PC.